Den von vielen immer noch favorisierten Determinismus,
sollten mündige Bürger aufhören zu akzeptieren,
meint er doch die FREMD-Bestimmung allen Geschehens
und ist Ausdruck einer von totalitären Strukturen geprägten totalitären Gesinnung,
unter deren Aspekt die Welt gesehen wird.
Doch er stimmt nichteinmal für den Bereich der Physik.
Physikalische Prozesse verlaufen kausal, das heißt ur-sächlich,
also durch die wechselwirkenden Sachen SELBST bedingt,
IN EINEM FREIEN SPIEL DER KRÄFTE.
Natürlich auch bei den Quanten,
wo es denn endlich bemerkt wurde,
wobei die Unschärfe UNSERES WISSENS über ihre Istzustände unhintergehbar ist.
Ebenso verlaufen chemische, vitale und mentale Prozesse nach EIGENEN Regeln.
Und jedes System antwortet auf Herausforderungen nach seiner eigenen Struktur (Maturana).
Die Natur macht Sprünge, indem sie neue Regeln (er-)findet,
die jedoch in ihrer Natur liegen müssen!
Wessen Materieverständnis dies ausschließt,
hat offen sichtlich ein zu enges Verständnis,
und sollte es korrigieren.
Und niemand lenkt in der Natur das Zusammentreffen von Emergenzpartnern,
durch deren innige Verbindung Neues entsteht,
so dass alle Entwicklung zugleich zufällig ist.
"Zufällig" heißt (nicht mehr und nicht weniger) "ungeplant".
In Verbindung mit viel viel Zeit gibt das allen Kräften die Möglichkeit der Entfaltung,
der wir unzählige Daseinsformen verdanken,
während eine Überregulierung die schöpferischen Kräfte zum Erliegen bringt,
wie der Untergang von Staatswirtschaften erweist.
(Aber auch in liberalen Staaten,
nicht zuletzt in der Bundesrepublik Deutschland,
droht Regulierungswut die freie Initiative zu ersticken.)
Nicht "mehr Bürokratie wagen" müsste also die Losung sein,
sondern "lasst tausend Blumen blühen", wie es einmal bei Mao hieß,
um Stagnation und Verkrustung des chinesischen Riesenreichs entgegenzutreten.
Gemeint waren sicher tausend VERSCHIEDENE Blumen,
denn sie zeigen, dass in einem Biotop Platz für Unterschiedliches ist,
das voneinander lebt und so das Biotop erhält und entwickelt.
Jede Daseinsform verkörpert eine Seite der Wahrheit des Lebens.
Aber selbst tausende vermögen sie nicht auszuschöpfen.
Darum sollte auch niemand glauben,
seine Sicht wäre das Ende der Weisheit
und er müsste nun für deren Festschreibung sorgen.
Es gilt vielmehr das Denken offen zu halten,
um neuen Herausforderungen angemessen begegnen zu können.
Denn: "Wer zu spät kommt (oder gar nicht reagiert), den bestraft das Leben",
wie bekanntlich Gorbatschow, ein anderer einsichtiger Kommunist,
aus leidvoller Erfahrung sagte.
Ob menschlicher Wille wissenschaftlich erweisbar frei ist oder nicht
ist nicht entscheidend.
Entscheidend ist es,
das Postulat der Willensfreiheit
UM UNSERER WÜRDE WILLEN ZU SETZEN.
Und indem wir die Verantwortung für unser Tun und Lassen übernehmen,
hören wir auf, die Sklaven der Verhältnisse zu sein
und beginnen verantwortlich - also frei - zu denken und zu handeln.
Doch ohne Mut geht es nicht.
Darum sagte Perikles:
"Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut",
nämlich "zur Verantwortung", wie hinzuzufügen ist.
Der Determinismus dagegen ist die Philosophie der Feigen.